27.06.2024 – 06.07.2024
Hi und willkommen zurück auf meinem Blog!
Wo sind wir stehengeblieben? Richtig, im Reisemonat. Nächster Halt: Key West, Florida. Angekommen im Paradies. Es fühlte sich das erste Mal wie Urlaub an. Wir fuhren zur Strandbar und genossen den märchenhaften Sonnenuntergang. Die Nudelpackung blieb im Auto und wir gönnten uns für den heutigen Abend einen Restaurant-Besuch. Als die Kellnerin sich dann noch auf Deutsch von uns verabschiedete, mussten wir schmunzeln. Es war ein schöner, aber auch anstrengender Tag gewesen, sodass wir einiges an Schlaf nachzuholen hatten.
Am nächsten Morgen ging es für uns zum Viewpoint, der südlichste Punkt der USA, nur 90 Meilen von Kuba entfernt. Bereits morgens um 9 war es so unglaublich heiß, dass die 20 Minuten Warten in der Schlange fürs Foto eine Qual war. Als wir die Fotos dann aber im Kasten hatten, fuhren wir an den Hafen. Wir hatten etwas Besonderes geplant: Einen Schnorchel-Trip durch die Korallenriffe von Key West!! Wir fuhren ca. 1 Stunde mit einem großen Boot aufs offene Meer hinaus. Mit Taucherbrille, Schwimmflossen und einem großen Sprung vom Boot ging es die Tiefen des Meeres erkunden. Im Anschluss waren wir so erschöpft, dass wir schweigend unser Mittagessen aßen und uns dann wieder Richtung Auto bewegten. Zeit für einen Mittagsschlaf hatten wir nicht, denn wir mussten heute Abend noch in Miami ankommen, um unseren Zeitplan einzuhalten. 14 Staaten in knapp 4 Wochen. Es war eng getaktet, da wir so viel wie möglich sehen wollten. Also ging es 4 Stunden Richtung Miami. Nachdem wir letztes Mal nur im Hotel übernachtet hatten, würden wir diesmal die Stadt erkunden. Die Fahrt war einfacher gesagt als getan. Die Hitze und die lange Schwimmeinheit fuhren unser Energielevel auf 0. Nach 4 Stunden und der andauernden Angst, dass die Augen jede Sekunde zufallen würden, hatten wir es endlich geschafft.
Am nächsten Morgen wurden wir von scherzhaften Sonnenbränden geweckt. Die Schnorchel-Stunden in Key West hatten wohl ihre Spuren hinterlassen. Also ging es mit einer dicken Schicht Aloe Vera und Aftersun nach Little Havana, Miamis lebendigen Viertel. Lateinamerikanische Museen, Restaurants und viele kleine Shops. Wir besuchten einen Zigarrenshop, besichtigten Memorials und trafen durch Zufall die gleiche Familie, welche sich mit uns vorher ein Boot in den Everglades geteilt hatte. Wie klein die Welt doch manchmal ist. Am Nachmittag ging es zu Playa Bowls, einer der besten Smoothie Bowl Läden!! Gestärkt entspannten wir am Strand bis wir Abends in einer Karaoke Bar landeten. Einige Country-Songs, welche ich direkt in meiner Spotify Playlist hinzufügte, werden mich wohl immer an den schönen Abend zurückerinnern. Und nach 2 Stunden Wartezeit, hieß es Showtime und so performten wir lautstark „Mamma Mia“ bevor es vor lauter Heiserkeit wieder zurück ging.
Unser vorletzter Tag in Florida stand bevor. Nachdem uns Fort Lauderdale mit dem größten Unwetter begrüßt hatte, fuhren wir nach einer kurzen Stärkung bei Denny’s direkt weiter nach Orlando. Nach einem ungeplanten 2h Tiefschlaf wechselte ich auf die Fahrerseite und fuhr uns zum Disneyland Boardwalk. Eine Promenade, welche zum Flanieren einlud. Einige Souvenir-Shops, Musikshows am Ufer und jede Menge Restaurants. Eine nette Abwechslung zu Auto und Strand. Doch dann ging es auch nach einer kleinen Stärkung im Hotel ins Bett. Eigentlich. Da ich meine Zeit in Wisconsin im letzten Monat nur noch genießen wollte, musste ich mich jetzt noch mit dem Thema Studiengang rumschlagen. Also verbrachte ich noch einige Zeit damit, mich auf potenzielle Studiengänge zu bewerben, bis um 2 Uhr Nachts dann auch meine Augen zufielen.
Nach einer zu kurzen Nacht ging es am nächsten Morgen nach Daytona Beach, ein knapp 30km langer Sandstrand. Es war ein windiger Tag, sodass wir uns direkt in die Wellen stürzten. Wenig später verließen wir das Wasser mit 2 Sonnenbrillen weniger, welche nun irgendwo an der Küste von Florida vor sich hintrieben. Das Wellen und Sonnenbrille kein gutes Match ergeben, hätten wir uns allerdings vorher denken können. Wir hielten mal wieder ein kurzes Mittagsschläfchen am Strand und ich wachte wenig später mit dem schlimmsten Sonnenbrand auf, den ich seit langem hatte. Da schickte ich direkt ein Stoßgebet an den Himmel, dass der schnell wieder verheilen würde. Es gab noch eine Erfrischung bei Starbucks, bis wir dann eine Nacht in Jacksonville verbrachten.
Am nächsten Tag ging es nach Savannah, Georgia! Da diese Stadt schon lange auf meiner Bucketlist stand, übernahm ich die Tagesplanung. Wir unternahmen einen Spaziergang durch den Forsyth Park, entlang schöner Brunnen und traumhaften Bäumen. Eine Postkarten-Kulisse. An der Waterfront genossen wir die Aussicht mit einem Eis in der Hand und liefen dann zur Cathedral of St. John the Baptist. 5 Minuten vor Schließung kamen wir schließlich an und bestaunten die wunderschöne Architektur von innen. Savannah ist aber nicht nur ein hübsches, kleines Städtchen, sondern hat auch einiges an Geschichte zu bieten. Ursprünglich auf Gräbern gebaut, ist es auch als die von Geistern meistheimgesuchte Stadt der USA bekannt. Da war eine Gruseltour am Abend Pflicht. 1,5 Stunden später und nachdem wir mit einer kleinen Tüte voller Steine die Geister verjagen sollten, waren wir froh, dass diese endlich ein Ende gefunden hatte. Ich fragte mich, ob unsere Erwartung wirklich zu hoch und unsere Aufmerksamkeitsspanne zu niedrig war, oder ob wir einfach Pech hatten. Aber eine Erfahrung war es wert!
Nachdem wir am Abend noch mit dem Kundenservice der Wisconsin Bank zur Schließung unseres Kontos beschäftigt waren und am nächsten Morgen endlich eine Lösung gefunden hatten, packten wir unsere Sachen und fuhren in den nächsten Staat. Hello South Carolina! Wir stoppten in Myrtle Beach, wo wir eigentlich den morgigen Independence Day feiern wollten. Doch unsere Spontanität machte uns einen Strich durch die Richtung. Alles ausgebucht. Wir waren wohl nicht die einzigen, die das Wochenende am Strand verbringen wollten. So ging es nach einem Strandspaziergang weiter nach Charlotte. Ganz klar eine der schönsten Städte, die ich in den USA bisher besucht hatte. Durch das French Quarter ging es weiter auf einen kleinen Markt, wo wir durch die Ring-Sammlungen der verschiedenen Stände stöberten. Wenig später fuhren wir weiter nach Wilmington Beach. Wir hatten eine Unterkunft für die nächsten 2 Nächte gebucht, die zwar unser bisheriges Hotel-Budget bei weitem sprengte, wir aber froh waren, endlich etwas gefunden zu haben.
Happy Independence Day!! Ein Tag, auf den ich seit langem hin gefiebert hatte. Ich kannte es nur aus Filmen, aber diesen Feiertag nun mitzuerleben, war etwas ganz Besonderes. Wir fuhren morgens zum Strand und versuchten einen Parkplatz zu finden. Vorbei an Häusern, die größer waren als einige Reihenhäuser in Deutschland. Der Fuhrpark vor den Häusern war gigantisch und auch der private See-Zugang, der durch die verglasten Fenster zu sehen war, zeigte uns, was ein anderes Leben hier geführt wurde. Und immer dabei: Die große US-Flagge, die im Wind wehte. Mir ist bewusst, dass dieser Patriotismus sehr umstritten ist, aber ich war begeistert von all den Menschen, die gemeinsam ihre Heimat feierten. Grillfeste, dekorierte Fenster und eine ausgelassene Stimmung. Nach 2 Stunden mussten wir vergebens unsere Parkplatz-Suche aufgeben. Doch wir ließen uns die Laune nicht verderben und nach einem kurzen Outfit-Wechsel im Hotel ging es Richtung Downtown.
Unser Kostüm hätte patriotischer nicht sein können und so wurden wir am Eingang des Events direkt zum Radio-Interview abgefangen. Wir statteten uns noch mit kostenlosen Flaggen und Sonnenbrillen aus und suchten uns ein schönes Plätzchen auf der Rasenfläche. Wenig später fielen wir dann in einen 1-stündigen Tiefschlaf und wachten auf, als plötzlich das gesamte Publikum die Nationalhymne sang. Von uns hatte jeder einen guten Meter Abstand genommen. Wir, die wie die größten Patrioten gekleidet waren, verschliefen die Hymne. Etwas peinlich, aber gut. Als beim zweiten Lied die Orchester Version Enchanted von Taylor Swift gespielt wurde, war ich natürlich wieder hellwach. Nachdem wir uns alle Essenstände durchprobiert hatten, erstrahlte ein Feuerwerk am Himmel. Mit Deutschland konnte das hier allerdings nicht mithalten. Dann ging es zurück zum Hotel. Eine vermeintlich leichte Mission, wenn nicht gerade 1.000 weitere Menschen ihren Weg nach Hause antraten. Wir hatten 2 Probleme. Funkloch und wenig Akku. Als mein Handy noch 2% Akku hatte und 5 vorherige Uber Fahrer die Fahrt bereits storniert hatten, saßen wir nach gefühlten Stunden endlich in einem Auto auf dem Weg zurück ins Hotel.
Next: Outer Banks, North Carolina! Wie sich später rausstellte wurde die amerikanische Netflix-Serie Outer Banks aufgrund umstrittener Gesetze nicht hier, sondern in South Carolina gedreht. Also dort, wo wir wenige Tage vorher nichts ahnend die Straßen entlang gelaufen waren. Wir hörten uns einen Vortrag über Haie an, in dem wir erfuhren, dass diese vor allem leuchtende Farben und Schmuck im Wasser als potenzielles Essen wahrnehmen. Gut zu wissen, nachdem wir die letzte Woche mit Schmuck und Sonnenbrillen durch Floridas Gewässer geschwommen waren. Im Anschluss ging es noch zu den Sandbergen und einem Strand. Dort überkam mich aus dem Nichts wieder eine starke Angst, vor dem was bevorstand. Zurück nach Deutschland und wieder der Sprung ins kalte Wasser. So sehr ich versuchte auf schöne Gedanken zu kommen, der Abend war für mich trotz Abendessen am Strand gelaufen.
Der nächste Morgen startete wieder etwas optimistischer mit einem Ausflug zum Virginia Beach. Wir hatten uns einen Sonnenschirm gekauft, um weitere Sonnenbrände zu verhindern. Und als wäre das Pech auf meiner Seite war ich wenig später trotzdem wieder verbrannt. Am Abend gingen wir mit einer Freundin aus Wisconsin essen. Sie war gerade erst nach Virginia Beach gezogen und wir nutzten die Gelegenheit, sie noch ein letztes Mal zu sehen. Es war ein wunderschöner Abend mit direktem Blick auf das Meer. Dann gab es unerwartet ein wunderschönes Feuerwerk, welches am Himmel erstrahlte. Wir verabschieden uns. Doch der Abend sollte noch nicht enden und so ging es für uns noch feiern. Doch mit unserer Lieblingsbar Leglamp in Wisconsin konnte dies hier bei weitem nicht mithalten.
Danke, dass du bis hierher gelesen hast! Du möchtest wissen, wie der Roadtrip geendet hat und es wieder zurück nach Good old Germany ging? Dann ließ gerne meinen neusten Beitrag „Eine Verfolgungsjagd durch Philadelphia, Karaoke in Washington D.C. und die chaotische Rückkehr nach Hause“.
XOXO,
TJ