Der Wecker klingelte mich am 06.08.2023 um 6:30 Uhr aus dem Schlaf. Es war eine kurze Nacht, denn schließlich hatte ich typischerweise erst am Abend zuvor angefangen zu packen. Mein Koffer stand also mit 2 Kilo Übergepäck im Flur, während ich noch die letzten Dinge im Handgepäck verstaute. Meine Eltern und zwei Freundinnen fuhren mich zum Bahnhof, wo ich den nächsten Zug nach Frankfurt nahm. Als der Abschied näher rückte, schossen wir noch ein paar Abschiedsfotos und ich überreichte meinen Freundinnen jeweils ein Armband, damit wir trotz Distanz symbolisch verbunden bleiben. Es fühlte sich nicht an, als wenn ich sie wahrscheinlich erst nächsten Sommer wiedersehen werde. Wir holten uns also noch ein Frühstück to go und gingen zu den Gleisen. Dann war es Zeit sich zu verabschieden. Ein Abschied ist oftmals schwer und ich bin froh, dass meine Familie nicht begleitet hat. Aber die Vorfreude war schon seit Wochen so stark, dass in meinem Kopf gar kein Platz für negative Gedanken war. Zudem fuhr ich mit 5 anderen PPPler*innen nach Frankfurt, und konnte somit nicht groß an zu Hause denke.


Die Bahnfahrt verging wie im Flug und so fand ich mich 5 Stunden später am Flughafen wieder, um mein Gepäck aufzugeben. Da bei mir meist kein Flug ohne ein bisschen Drama vergeht, gab es auch hier ein Problem: Da ich zwei Reisepässe habe, mussten diese anscheinend beide vorgezeigt werden. Als dann noch mein Übergepäck auf der Waage auftauchte, verfiel ich erstmal in Schockstarre und überlegte mir mögliche Lösungsansätze, da ich ein Glück am 08.08. flog. Die Mitarbeiterin hatte wohl einen guten Tag und winkte mich durch. Die Anspannung viel von mir ab und als wir gegen Nachmittag im Hostel ankamen, viel ich erstmal vollkommen erschöpft ins Bett. Abends trafen wir dann auf die anderen PPPler*innen. Wir gingen in eine Pizzeria, in der ich die größte Pizza meines Lebens verspeiste. Anschließend gingen wir noch ans Mainufer – dort fand gerade ein Jahrmarkt statt. Und, als würde sich Deutschland noch von uns verabschieden wollen, gab es ein wunderschönes Feuerwerk.


Am nächsten Morgen trafen sich alle zusammen am Frankfurter Flughafen. Dort fand morgens noch eine kurze Versammlung statt. Der engste Familien- und Freundeskreis war eingeladen, sich noch ein letztes Mal zu verabschieden. Eine kurze Rede wurde gehalten. Viel Glück und Erfolg wünsche man uns. Ich wusste: Jetzt geht es los!Wir erhielten alle Pullis und T-Shirts, mit denen wir ein Gruppenfoto machten. Dann ging es zum Gate. Die Hälfte von uns lief mit Burger-King Kronen durch den Flughafen, alle waren aufgeregt. Spätestens beim Security-Check setzten wir diese aber natürlich wieder ab. Die Schlagzeile “Juniorbotschafter Deutschlands mit Burger-King Krone durch den Sicherheitscheck-In” wollten wir dann doch lieber vermeiden.Beim Flug nahmen fast alle 75 von uns das hintere Abteil ein. 9 Stunden Flug stand uns bevor und ich hatte mir vorgenommen, den Jetlag möglichst zu umgehen und nicht zu schlafen. Gesagt getan. Ich saß neben Jan aus meinem Vorbereitungsseminar. Die ersten 2 Stunden verbrachten wir damit Filme rauszusuchen, die man sich anschauen könnte. Letztendlich schauten wir keinen einzigen Film und machten auch kein Auge zu. Die Aufregung war einfach zu groß.




Dann landeten wir in Washington D.C. und wurden von unserer amerikanischen Organisation abgeholt. Einige von uns wurden direkt von Gastfamilien begrüßt oder fuhren mit der Bahn zu ihrem Platzierungsort. Ich begab mich mit vielen anderen ins Hotel, in dem wir uns jeweils ein Doppelzimmer teilten. Dann hieß es: Pizzaparty!! Wir versammelten uns im Meeting-Raum und freuten uns nach dieser langen Reise auf das Essen. Das Hotel hatte auch einen Pool und Gym, welches ich trotz Müdigkeit gerne besuchen wollte. Doch vorerst erhielten alle einen Brief, in dem wir endlich erfuhren, wann jeder einzelne von uns am nächsten Morgen zu seinem Platzierungsort fliegen musste. Einige mussten erst am Nachmittag zum Flughafen. Ich musste um 3.00 Uhr aufstehen, da mein Flug sehr früh zu meinem Platzierungsort ging. Großartig, dachte ich, freute mich aber sehr darauf, endlich anzukommen. Also stand statt Pool und Gym Schlafenszeit an. Am nächsten Morgen ging es mit dunklen Augenringen zum Flughafen. Der Check-In verlief reibungslos und ich war glücklich, mit weiteren Teilnehmer*innen Richtung Wisconsin zu fliegen. Mit einem Zwischenstopp in Chicago kam ich schließlich in meinem zukünftigen Zuhause an und wurde von den anderen internationalen Studenten abgeholt. Da war ich nun also, in den Vereinigten Staaten. Ich freue mich sehr auf die bevorstehende Zeit und bin gespannt wie schnell ich mich einleben werde.
Bis zum nächsten Life-Update!!
XOXO,
TJ