„WICHTIG – 40.PPP: Deine Platzierung“
Am 21.Juli war es dann endlich soweit – ich erhielt meine Platzierungsmail und somit die Nachricht, wo ich ein Jahr leben, studieren und arbeiten werde. Als die Nachricht plötzlich in meinem Postfach landete, bekam ich kurz Herzrasen und fühlte mich in den Auswahlprozess zurückversetzt. Es konnte jetzt zwar nichts mehr schief gehen, aber ich war trotzdem sehr aufgeregt, wo es für mich hingehen wird. Also öffnete ich die E-Mail:
Wisconsin – Part Timer – Unterkunft: Dorm
Ich war erstmal geschockt. Wisconsin liegt im Norden der USA, wenige Stunden von der kanadischen Grenze entfernt und begrüßt seine Bewohner*innen jährlich mit bis zu -15 Grad im Winter. Part-Timer bedeutet, dass ich das ganze Jahr über arbeite und parallel dazu studieren werde. Anders als viele andere Stipendiat*innen – die ein Semester voll studieren und das zweite Semester arbeiten. Die für mich traurigste Nachricht war, dass ich 1 Jahr auf dem College und somit nicht in einer Gastfamilie leben werde. Ich hatte mir sehr gewünscht, dass Leben in einer amerikanischen Hostfamily kennenzulernen und war dementsprechend sehr frustriert. Ich durchforstete die Kurse meines Colleges. Nicht wirklich Kurse die mich auf Anhieb interessierten. Zunächst versuchte ich noch mein Schicksal zu lenken und über mögliche Alternativen nachzudenken – aber es nützte nichts.
Nach einigen Tagen hatte ich mich mit dem Gedanken angefreundet. Ich informierte mich viel über meine Host Community, die Umgebung und tauschte mich mit ehemaligen Stipendiat*innen aus dem Ort aus. Meine Wunschplatzierung war Wisconsin zwar nicht, aber ich freue mich mittlerweile sehr auf die Zeit. Einmal mehr habe ich den Sinn vom 40.PPP vor Augen geführt bekommen. Es geht um das Erleben der amerikanischen Kultur, der Vermittlung deutscher Werte als Junior-Botschafterin und vor allem darum, aus seiner Komfortzone herauszukommen. Wisconsin hätte ich für einen Urlaub wahrscheinlich nie besucht – umso spannender finde ich es nun diesen Staat kennenzulernen, Kontakte zu knüpfen und diesen Ort vielleicht irgendwann mein zweites zu Hause nennen zu können.
Hier erhälst Du schonmal einen ersten Eindruck von Wisconsin:
Die letzten Tage meiner Zeit hier in Deutschland sind angebrochen. In den letzten Wochen mussten noch einige To-Dos erledigt werden. Visa-Beantragung, Internationaler Führerschein und Arzttermine. Ich war froh als ich Aufgabe für Aufgabe von meiner Liste streichen konnte. Und dann hieß es auch noch Tschüss Arbeit! Mein letzter Arbeitstag in meinem Ausbildungsbetrieb stand an. Ich blicke auf eine wunderschöne, lehrreiche Zeit zurück und vermisse meine Kolleg*innen jetzt schon sehr. Zudem habe ich eine wertvolle Freundschaft geschlossen und kann mir noch gar nicht vorstellen wie es ist, täglich ohne meine Lieblings-Kollegin zu arbeiten.
Am 05.08.2023, meinem vorerst letzten Samstag in Deutschland, fand meine Abschiedsfeier statt. Mit dem Schmücken des Gartens ist die bevorstehende Zeit für mich noch greifbarer geworden. Ich habe jede Sekunde genossen und werde mich noch lange an diesen schönen Abend zurückerinnern. Danke Euch! Ich werde jeden einzelnen von Euch vermissen!!
In wenigen Tagen wird ein neuer Lebensabschnitt für mich beginnen. Ja-sagen ist eine Sache, die ich mir fest für dieses Jahr vorgenommen habe. Ich sage Ja zu Wisconsin. Ja zu einem Jahr, dessen Entwicklung in meinen Händen liegt. Und ja zum Verlassen deiner Komfortzone. Ich möchte so viel wie möglich von der amerikanischen Kultur kennenlernen, neue Kontakte knüpfen und über mich hinauswachsen. Ich bin gespannt, was dieses Jahr für mich bereithält. Wisconsin, I’m ready for you!
XOXO
TJ